[22.04.2017] Judoschau vom Feinsten

230 Judoka von 30 Vereinen aus fünf Bundesländern und Ungarn machten das 26. Internationale Osterturnier des SV Schmalkalden 04 erneut zu einer Leistungsschau des Nachwuchs-Judosports. Den Pokal der besten Mannschaft holte sich diesmal der JSC Stotternheim. Die Gastgeber erkämpften Rang vier, Kogatan Bad Salzungen den 11. Platz.

Schmalkalden – Seitdem im Jahr 2015 erstmals die 200er Grenze geknackt wurde, bleibt der Ansturm auf das Turnier in Schmalkalden ungebrochen hoch. Die Vereine schätzen die Gelegenheit, ihre Schützlinge in den Altersklassen von der U12 (Jahrgang 2006 und jünger) bis zur U21 (Jahrgänge 1999 – 1997) gegen beste Gegnerschaft ins Rennen zu schicken und wissen zudem die Leistung des gastgebenden Vereins bei der Organisation und Durchführung des Turniers zu schätzen. Sie scheuen dafür selbst lange Anreisen nicht.
Mit zweimal Gold, 7 Silber- und 5 Bronzemedaillenwaren die Gastgeber selbst recht zufrieden. Die zahlenmäßig große Streitmacht aus Stotternheim (98 Punkte, 6x Gold, je 7x Silber und Bronze) konnte man damit in der Vereinswertung um die Pokale nicht gefährden, beim Rennen um Platz zwei indes mussten die Schmalkalder (64 Punkte) sich ganz knapp dem Vorjahressieger FSV 1950 Gotha (70) und den Erfurter Mattenteufeln (65) geschlagen geben.
Nachdem Hennar Frobenius und Timur Usaraev zur Eröffnung von der Schmalkalder Judochefin Angelika Wilhelm „vor versammelter Mannschaft“ für die drei Wochen zuvor erkämpften Landesmeistertitel geehrt worden waren, schickten die beiden sich an, ihre Stärke auch auf heimischer Tatami in der U12 unter Beweis zu stellen. Hennar ließ bei seinem Sieg in der Gewichtsklasse -24 kg dem drei Jahre älteren Zweitplatzierten keine Chance, Hamsat (-28 kg) überzeugte gegen den ebenfalls drei Jahre älteren Kontrahenten mit Silber. Die zweite Goldmedaille für den SV 04 eroberte Ronja Schmidt (U15, -44 kg) nach spannenden Kämpfen – gleich ihr Erster ging in die Verlängerung. Sie hatte damit im internen Zwillingsduell mit Schwester Milena (-33kg, Platz 3) diesmal die Nase vorn.
Die meisterkämpfte Medaille der Einheimischen war diesmal Silber. Da fehlte oft nur ein Quäntchen zum Sprung aufs oberste Podest. Ihre Leistungsstärke stellten dabei einmal mehr Timur Usaraev (U 12), Hannes Frobenius, (U 15) und Adrian Schmidt (U 18) allemal unter Beweis, Daniel Gruhn und Philipp Honauer (beide U 21) zeigten das Erwartete.
Bei den jüngsten Mädchen in der U12 wäre der 10jährigen Aza Usaraeva (- 40 kg) beinahe der große Wurf gelungen. Das Handicap gegen die einen Kopf größere Siegerin war diesmal aber noch zu schwer.
Manchmal war auch das Pech im Spiel. So verletzte sich Florian Leffler (U 15, -37 kg)  in seinem Vorschlussrundenkampf am Bein, konnte deshalb das Finale nicht bestreiten und musste sich mit Rang drei begnügen. Den erreichten in der U15 ebenfalls Islam Musaev und Fabian Marr sowie die erst 9jährige talentierte Lara Stengel.
Mit ausgesprochen jungen Kämpfern war diesmal der befreundete Tutti Judo Klub Konroncó aus Ungarn angereist, die sich in der U15 riesig über Silber und Bronze freuten. Ein aufmerksamer Beobachter der Wettkämpfe war der von Wilhelm gern begrüßte Jürgen Engelbrecht aus Erfurt. Der mittlerweile über 75jährige einstige Weggefährte des Schmalkalder Judovaters Mandy Clemen ist als Trainer der Alten Herren in Erfurt selbst noch aktiv und beobachtete in Schmalkalden besonders Enkel Mathis, der in der U18 die Gewichtsklasse -81 kg gewann.

 

Platzierungen SV Schmalkalden 04 e.V.:

Gold: Hennar Frobenius (U 12), Ronja Schmidt (U 15);
Silber: Timur Usaraev, Hamsat Dadaev (U 12), Hannes Frobenius (U 15), Adrian Schmidt (U 18), Daniel Gruhn, Philipp Honauer (U 21), Aza Usaraeva (U 12);
Bronze: Florian Leffler, Islam Musaev, Fabian Marr (U 15), Lara Stengel (U 12), Milena Schmidt (U 15);
Platz 5: Richard Fleischmann (U 18), Emma Pfannstiel (U 12), Maren Münch (U 15);
Platz 7: Sandro Pridonashvili (U 15)

Quelle: hrk